WARUM WOHNUNGEN, HÄUSER UND ZIMMER RÄUCHERN?
Der Rauch der verglimmenden Pflanzen wirkt auf (mindestens) zwei Ebenen: Auf der stofflichen, die der Verstand leicht erfassen und erklären kann und auf der unsichtbaren Ebene, die sich u. a. auf das Fühlen auswirkt.
Stofflich und für den Verstand verständlich kann man feststellen, dass beim Räuchern ein Teil der Pflanzeninhaltsstoffe über den Rauch freigesetzt werden. Auf dieser Ebene hilft Räuchern zum Beispiel, um krankheitserregende Keime abzutöten.
Genau wie bei ätherischen Ölen gelangen die freigesetzten Stoffe über die Nase ins Großhirn, wo sie außerdem auf das zentrale Nervensystem und die Gefühle wirken.
Auf der unsichtbaren Ebene wirkt der Rauch auch auf atmosphärische Spannungen, indem er sie löst.
Bestimmt kennst du das Gefühl von „dicker Luft“ nach einem Streit. Oder von einer gewissen Schwere in der Luft, wenn Menschen lange trauern oder melancholisch sind.
Wohnräume räuchert man also einerseits aus, um krankheitserregende Keime in der Luft zu töten, aber auch, um die Atmosphäre zu reinigen, Spannungen zu lösen oder energetisch Platz für Neues zu schaffen und Altes zu entsorgen.
WIE OFT RÄUCHERN?
Räuchere, so oft dir danach ist. Aber absolut wichtig ist, dass du nur hochwertige Räucherware benutzt.
Alles andere kann übers Einatmen deine Gesundheit schädigen.
RÄUCHERN MIT RÄUCHERSTÖVCHEN
DU BRAUCHST:
· ein Räucherstövchen mit Räuchersieb und Metallplätchen
· ein Teelicht
· Streichhölzer
· und Kräuter
ANLEITUNG:
Das Teelicht anzünden und in das Räucherstövchen stellen.
Das saubere Räuchersieb auf das Stövchen legen. Die Räucherkräuter auf das Sieb geben, wenn du ein Metallplätchen hast lege es in die Mitte des Siebes und darauf das Räucherwerk. Ziel ist, dass die Kräuter langsam verglimmen und nicht alle auf einmal abbrennen. So entfaltet sich der Duft am besten und am sanftesten.
Die verbrannten Pflanzenteile werden zum Rand geschoben.
Räuchert man nur Blüten, Blätter und Rinden, bleibt das Räuchersieb meist sauber und muss nicht gereinigt werden.
Harze verkleben das Sieb mit der Zeit. Um es zu reinigen, lässt man die Harze vollständig über einer Kerze ausbrennen und bürstet anschließend mit einer Drahtbürste ab.
RÄUCHERN MIT RÄUCHERKOHLE
Mit Räucherkohle zu räuchern ist die traditionellere Methode. Hier wird das Räuchermaterial auf die glühende Kohle gelegt, wodurch sich der heilsame Rauch entwickelt. Räucherkohle eignet sich besonders gut für Harze.
ALLES WAS DU BRAUCHST FINDEST DU IM SHOP
· eine feuerfeste Schale
· etwas Sand
· Räucherkohle
· eine Zange, um die Räucherkohle zu halten (zur Not geht auch eine Kombi- oder Zuckerzange)
· Streichhölzer und eine Kerze
· Räucherkräuter oder -harze
ANLEITUNG:
Gib den Sand in die feuerfeste Schale.
Zünde die Kerze an und halte ein Stück Räucherkohle über die Flamme, um es anzuzünden. Nutze dafür die Zange. Die Kohle knistert und sprüht beim Anzünden kleine Funken, das ist normal.
Leg anschließend die Kohle mit der kleinen Kuhle nach oben auf den Sand und warte, bis es richtig durchgeglüht ist und sich ein grauer Aschefilm gebildet hat. Das dauert ungefähr 5 Minuten. Um das D Wenn dir der Geruch unangenehm ist, entzünde die Kohle an der frischen Luft.
Jetzt kann das Räuchermaterial verräuchert werden. Für Blüten und Blätter reicht es, sie an den Kohlenrand zu legen. Die Hitze reicht bereits aus, um sie verglühen zu lassen. Um die Hitze der Kohle etwas zu dämpfen, kann man auch etwas Sand auf die Kohle streuen. Harze werden direkt auf die Kohle gelegt.
Wenn das Räuchermaterial verglimmt ist, wird es beiseitegeschoben und durch neues ersetzt. Das kann man sooft machen, wie man Lust hat und wie das Kohlestück heiß genug ist.
Nach dem Räuchern wird gründlich gelüftet.
Die ausgekühlten, natürlichen Reste können auf dem Kompost entsorgt werden.
DAS RITUAL:
Setz dich ruhig an deinen Küchen- oder Wohnzimmertisch und zünde dein Räucherwerk an.
Überlege dir dabei eine Intention, die du mit der Reinigung setzen willst (z. B. schlechte Stimmung wegräuchern, Platz für Neues schaffen, …) und formuliere einen einfachen, kurzen Satz daraus, den du später vor dir hersagen wirst.
Ein Beispiel wäre: „Alle Energien, die ich und alle anderen die hier wohnen, nicht mehr brauche, dürfen weiterziehen. Danke.“ Versuche, den Satz positiv zu formulieren und bedanke dich am Ende.
Nimm etwas Räucherwerk für später zum Nachlegen mit. Geh zum Eingang und beginn hier dein Reinigungsritual.
Geh langsam mit Bedacht und in einem Zug alle Räume (plus Keller und Dachboden, falls vorhanden) von der untersten Etage zur Obersten ab. Symbolisch gesehen solltest du dabei nicht kreuz und quer durch die Wohnung laufen, sondern mit System. Geh die Räume im Viereck ab und fächele den Rauch auch unters Bett und hinter Schränke.
Wenn es dir hilft, kannst du dir dabei vorstellen, wie hinter dir eine Art Rauchschwall entsteht, der alles mitnimmt, was nicht mehr gebraucht wird. Räuchere besonders auch die Ecken aus. Ein kleiner Fächer, eine Feder oder ganz einfach deine Hand, können dir helfen, den Rauch gut zu verteilen.
Kinderzimmer lässt man entweder aus oder lüftet sie am Ende extra lange, sodass wirklich alle Rauchreste verflogen sind.
Solltest du intuitiv merken, dass du in manchen Räumen länger bleiben möchtest, dann mach das ruhig.
Denke die ganze Zeit über an deine Intention und stell dir vor, wie sich Altes löst und Platz für Neues schafft. Sprich deinen Satz laut vor dir her oder sag ihn nur in Gedanken.
Leg bei Bedarf ein paar Kräuter nach. Es kann sein, dass eine Räucherkohle nicht ausreicht.
Am Ende kommst du wieder an der Eingangstür an.
NACH DEM RITUAL:
Nun werden alle Fenster und Türen weit geöffnet und es wird ordentlich durchgelüftet.
Verabschiede dich in Gedanken von allem, was gerade mit dem Rauch nach draußen zieht, ganz egal, ob du die Dinge beim Namen nennen kannst oder nicht.
Lad alles Neue ein und heiße es willkommen. Spür noch mal nach.
Schließe die Fenster, sobald der Qualm abgezogen ist.
Foto: Anne Nygard über Unsplash
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